Wichtige Impfungen beim Kaninchen

kaninchen-european-rabbitsDas Impfen von Hund und Katze ist für die meisten Tierhalter eine Selbstverständlichkeit. Doch auch Kaninchen sollten wirkungsvoll gegen zwei hochinfektiöse Viruserkrankungen geschützt werden: Myxomatose und RHD. Beide Kaninchenseuchen sind in Deutschland weit verbreitet und sorgen immer wieder für große regionale Verluste bei Kaninchen. Und zwar nicht nur in Zuchten, sondern auch bei den privat gehaltenen Heimtieren.                                                                                                             

Myxomatose und RHD-kritische Verdachtsmomente

Die ersten Krankheitsanzeichen können sehr variabel ausgeprägt sein. Zu den typischen Symptomen zählen:

bei der Myxomatose

  •  „heftige Erkältung“ mit geschwollenen Augen sowie eitirgem Augen- und Nasenausfluss, Atemprobleme
  • Schwellungen im Ohren-, Nasen-, Maul- und Genitalbereich, die sich durch Flüssigkeitsansammlungen in der Unterhaut bilden (ödematöse Form)
  •  derbe Haut- und Unterhautveränderungen v.a. an den  Ohren (mildere knotige Form)

bei der RHD (aus dem Englischen: Rabbit Haemorrhagic Disease)

  • allgemeines Unwohlsein, apathisches Verhalten mit Fressunlust
  • hohes Fieber
  • plötzlicher Erstickungstod zum Teil mit Blutungen aus Maul- und Nasenöffnung

Gefahrenquellen und grundlegende Vorbeugung

  • Hauptüberträger beider Erkrankungen sind Stechmücken und andere blutsaugende Insekten.
  • Bei stark erhöhtem Aufkommen von Erregern in der direkten Umgebung sind die Krankheiten allerdings auch durch Schmier- und Tröpfcheninfektionen übertragbar.
  • Da es sich um Virusinfektionen handelt, ist eine gezielte Therapie gegen den Erreger nicht möglich!
  • Impfungen, Mückenschutz und Hygiene sind die einzig wirksamen Prophylaxemaßnahmen

Auf Nummer sicher gehen

  • Durch frühzeitige und regelmäßige Impfung wird das Immunsystem der Tiere auf die Erreger vorbereitet. Im Falle eines Erreger-Kontaktes hat es dann sozusagen bereits „Erfahrung“ gesammelt.
  • Aber: In stark betroffenen Regionen können auch geimpfte Kaninchen erkranken!
  • Schützen Sie daher Ihre Tiere vor Stechmücken und Fliegen, z.B. mit Insektenschutzgittern oder -netzen.
  • Achten Sie auf Hygiene – Verfüttern Sie in stark gefährdeten Gebieten kein selbst gepflücktes Grünfutter, denn es kann durch infizierte Wildkaninchen kontaminiert sein.
  • Sichern Sie Kaninchenfreiläufe so ab, dass kein Kontakt zu Wildkaninchen stattfinden kann.

Impf-Tipps

Laut Empfehlung der ständigen Impfkommission Veterinär (Stiko vet), einer Vereinigung von Wissenschaftlern und Tierärzten, wird die regelmäßige Impfung von Heim- und Zuchtkaninchen nach folgendem Impfschema empfohlen:

  • Grundimmunisierung ab der 4. bis 6. Lebenswoche, mit einer Auffrischung nach 4 Wochen.
  • Wiederholungsimpfung gegen Myxomatose alle 6 Monate, in stark betroffenen Gebieten sogar alle 4 Monate
  • Wiederholungsimpfung gegen RHD  eigentlich  im 12-Monate-Rhythmus
  • Aber: aufgrund der hohen Verluste durch die seit 2013 auch in Deutschland auftretene Virusvariante RHDV-2 wird eine halbjährliche (in stark betroffenen Gebieten sogar monataliche) Auffrischung empfohlen!

In Zuchten weitere Impfung sinnvoll

  • Für Züchter wird zusätzlich eine Impfung gegen Kaninchenschnupfen empfohlen.
  • Werden Häsinnen im ersten Drittel der Trächtigkeit geimpft, kann damit die Konzentration von Antikörpern in der Muttermilch erhöht werden. Das bietet Kaninchen-Babys nach der Geburt einen besonders wirkungs­vollen Schutz.

Link-Tipp: Informationen zu jährlichen Myxomatose- und RHD-Meldungen in Deutschland finden Sie beispielsweise auf der Webseite des Impfstoffherstellers IDT:

Hier geht es zum Myxo-Map / RHD- Map