Aquarien können ein lebhafter, ausgewogener oder beruhigender Blickfang sein, vorausgesetzt Ihre Fische sind gesund. Die beste Vorsorge gegen Krankheiten ist, bereits beim Kauf auf gesunde Fische zu achten. Veränderungen im Aussehen und Verhalten sind meist ein deutliches Indiz für eine Krankheit. Wenn Sie nur den geringsten Zweifel an der Gesundheit des Fisches haben, kaufen Sie ihn lieber nicht, um die Gesundheit Ihrer Fische zu Hause nicht zu gefährden. Selbstverständlich sollten Sie auch vom Kauf von Fischen aus Becken, in denen kranke oder tote Fische schwimmen, unbedingt absehen. Der Kauf von gesunden Fischen garantiert Ihnen den Fortbestand Ihrer Aquarienpopulation.
Woran erkenne ich gesunde Fische?
- Schwimmverhalten: Gesunde Fische zeigen koordinierte Bewegungen, flüchten sobald Sie sich Ihnen nähern und zeigen das für Ihre Art typische Schwimmverhalten.
- Körperoberfläche: Die Schuppen sind vollständig, glatt und glänzend, zeigen keine krankhaft rötlichen Beläge oder Verfärbungen, und es gibt keine übermäßige Schleimbildung.
- Körperform: Der Kopf des Fisches wirkt im Verhältnis zum Körper normal, und der Fisch ist weder abgemagert, noch hat er einen dicken Bauch bzw. weist keine Verletzungen auf.
- Flossen: Die Flossen sind vollständig, nicht ausgefranst und weisen keine Verletzungen auf.
- Farbe: Die Färbung ist arttypisch und kräftig.
- Augen: Die Augen sind nicht getrübt, gleich groß und treten nicht stark hervor.
- Futteraufnahme: Gesunde Fische schnappen sofort nach Futter, wenn sie eines angeboten bekommen.
Auffälliges Verhalten beobachten
- Um gesunde Fische von kranken Fischen zu unterscheiden, ist es unerlässlich, die Aquarienfische täglich zu zählen und zu beobachten, am besten bei der täglichen Fütterung.
- Sollten Sie erstmals nicht alle Fische sehen, verfallen Sie nicht gleich in Panik – oft verstecken sich selbst gesunde Fische auch während des Tages.
- Vermissen Sie einen Ihrer Fische über zwei bis drei Tage, sollten Sie reagieren und die Ursache seines Verschwindens klären.
- Stellen Sie sicher, dass der Fisch nirgendwo eingeklemmt ist und entfernen Sie, falls erforderlich, den toten Fisch aus dem Aquarium, um eine Verschmutzung oder gar Ausbreitung einer Krankheit zu verhindern.
- Neuzugänge sollten am besten die ersten Wochen in einem separaten Quarantänebecken gehalten werden.
- Machen sich innerhalb der ersten vier Wochen Symptome bemerkbar, so ist wenigstens nicht der gesamte Bestand gefährdet.
Eine gute Wasserqualität ist das A und O
- Schlechtes Wasser begünstigt Infektionen durch Bakterien und Parasiten.
- Neben den richtigen Werten (pH, Nitrit, Nitrat, Wasserhärte) spielt vor allem der Filter bzw. die Filteranlage im Aquarium eine wichtige Rolle.
- Der Filter sollte so groß sein, dass er etwa die Hälfte des Wassers in einer Stunde filtern kann.
- Das Wasser sollte in einem Rhythmus von zwei Wochen zu etwa einem Viertel ausgewechselt werden. Man sollte auf keinen Fall das gesamte Wasser wechseln, da dies für die Fische einen erheblichen Stress darstellt.
- Für eine gute Wasserqualität ist es wichtig, dass das Becken nicht mit zu vielen Fischen besetzt wird.
- Das Wasser verschmutzt bei übermäßigem Fischbesatz und wird unzureichend mit Sauerstoff versorgt.
- Ebenso wichtig ist die richtige Temperatur. Zu warmes Wasser kann ebenso wie zu kaltes Wasser die Gesundheit der Fische beeinträchtigen.
- Vor dem Kauf von neuen Fischen sollte man sich erkundigen, mit welchen Arten sie sich vertragen.
- Kämpfe zwischen verschiedenen Arten bedeuten einen extremen Stress für alle Fische im Becken und enden zum Teil auch tödlich.
- Bei der Fütterung sollte man darauf achten, lieber etwas weniger, dafür aber häufiger zu füttern als die gesamte Tagesdosis in einer Portion zu verfüttern.
- Das Becken sollte in regelmäßigen Abständen von abgestorbenen Pflanzen gesäubert werden.
- Fische, die Krankheitsanzeichen zeigen, sollten umgehend in ein Quarantänebecken gesetzt werden, um nicht den gesamten Bestand zu gefährden.
Haltungsbedingungen überprüfen
- Wenn Fische Krankheitsanzeichen zeigen, empfiehlt es sich als erstes die Haltungsbedingungen im Aquarium oder im Gartenteich zu überprüfen.
- Stimmen Wasserqualität und Wassertemperatur?
- Ist das Futter hochwertig und nicht zu alt?
- Funktionieren alle Komponenten der Aquarientechnik einwandfrei?
- Nicht optimale Haltungsbedingungen spielen bei den Erkrankungen im Fischbereich eine große Rolle.
- Fische können ungünstige Bedingungen lange Zeit kompensieren und zeigen Krankheitsanzeichen oft erst, wenn es schon fast zu spät ist.
- Da sich Krankheitserreger und Parasiten dann aber schon im ganzen Aquarium oder Teich ausgebreitet haben, lohnt sich immer eine genaue Fehlersuche und eine sofortige Verbesserung der Haltungs-bedingungen, damit die übrigen Fische nicht ebenfalls erkranken.
- Wenn mehrere Tiere im Becken oder im Teich erkrankt sind und Sie keinen Haltungsfehler finden konnten, ist ein Hausbesuch des Tierarztes zwar teurer, aber meist sinnvoller, weil er so das gesamte Lebensumfeld der Tiere mit begutachten kann.
lästiger Parasitenbefall – ein häufiges Problem
- Der Ichthyophthirius multifiliis gilt als häufigster Krankheitserreger bei der Haltung von Fischen im Aquarium. Er verursacht die so genannte Weißpünktchen-Krankheit.
- Der Parasit befällt den Fisch und dringt in die Fischhaut ein. Er ernährt sich von seinem Wirt und verlässt ihn, wenn er groß genug ist, um sich zu verbreiten. Auf dem Boden des Aquariums können sich aus einem Parasiten mehrere tausend Tochterzellen bilden, die nun ebenfalls Fische befallen (siehe auch Koi-Krankheiten).
- Sichtbare Symptome sind viele winzige weiße Punkte der infizierten Fische. Die Punkte befinden sich auf Flossen, Haut und Kiemen. Eine Behandlung ist mit einer Lösung möglich. Nach etwa einer Woche sollte der Behandlungserfolg sichtbar sein.
- Zu den häufigsten Erkrankungen bei Cichliden zählt der Befall mit Darmwürmern, welche durch Kontakt mit infizierten Fischen oder infiziertem Wasser übertragen werden.
- Der Wurmbefall macht sich bemerkbar durch auffällige Symptome: aufgeblähten Bauch oder Abmagerung, trübe Augen, ggf. weiße Kotfaden.
- Besteht der Verdacht auf Befall durch Darmwürmer sollte der kranke Fisch umgehend behandelt werden. Unbehandelt kann der Wurmbefall zum Tod führen!
- Da man davon ausgehen muss, dass die Darmwürmer auch andere Fische befallen haben, muss das gesamte Aquarium behandelt werden. Mit dem richtigen Mittel sollte der Behandlungserfolg nach etwa drei Tagen sichtbar sein. Ist keine Verbesserung erkennbar, muss die Behandlung wiederholt werden.Viruskrankheiten bei Fischen
Auch Viruserkrankungen kommen vor
- Zu den häufigsten Viruskrankheiten zählt die Lymphocystinfektion, die auch als Knötchenkrankheit bezeichnet wird.
- Übertragen wird die Knötchenkrankheit durch Kontakt mit infizierten Fischen. Gelangt ein infizierter Fisch in ein Aquarium mit gesunden Fischen, wird in den meisten Fällen der gesamte Fischbestand vernichtet.
- Bemerkbar macht sich die Knötchenkrankheit durch weiße Geschwülste, die sich am ganzen Körper bilden können. Sind nur die Flossen betroffen, kann man den Fisch unter Umständen retten, indem man die betroffenen Flossenteile abschneidet. Was so brutal anmutet, ist häufig die einzige Möglichkeit, den infizierten Fisch zu retten.
- Denn gegen die Knötchenkrankheit gibt es keine Medizin. Daher ist Vorbeugung der beste Schutz!
- Grundsätzlich sollte man nur Fische kaufen, die gesund aussehen. Am besten bei einem Händler, den man kennt und der über einen guten Ruf verfügt.