Wer Koikarpfen in seinem Gartenteich hat, kann den Sommer kaum erwarten – endlich wird es wärmer und die Wassertemperaturen werden wieder fischfreundlicher. Denn obwohl Koikarpfen hart im Nehmen sind und den Winter im Gartenteich tapfer überstehen, fühlen sie sich erst bei Wassertemperaturen um 23° – 25°C so richtig wohl. Stoffwechsel und Immunsystem können dann optimal arbeiten und sichern den Fischen eine hohe Widerstandskraft gegen Bakterien, Viren und Parasiten. Doch der Weg dorthin ist jedes Jahr aufs Neue ein Kraftakt. Deshalb gilt es besonders im Frühjahr, die Fische gut zu beobachten und Krankheitsanzeichen zu bemerken.
Krankheitsanzeichen beim Fisch
- Jede Beobachtung, dass ein Fisch „irgendwie anders“ ist, sollte den Fischbesitzer aufmerksam machen.
- Dabei handelt es sich sowohl um Veränderungen im Aussehen als auch im Verhalten.
- Fische, die sich am Boden oder an Gegenständen im Teich scheuern oder häufig über das Wasser springen, können unter Juckreiz leiden.
- Koikarpfen, die nach Luft an der Oberfläche schnappen, die Kiemen spreizen oder sich nur noch am Frischwasserzulauf aufhalten, versuchen so Atembeschwerden auszugleichen und haben oft Probleme mit den Kiemen.
- Unspezifischere Beobachtungen sind Futterverweigerung, Abmagerung, Absonderungen von den Artgenossen und verändertes, teilweise unkoordiniertes Schwimmverhalten.
- Kranke Kois bewegen sich oft wenig und ziehen sich gerne in geschütztere Bereiche im Teich zurück.
- Bei verändertem Aussehen können schon kleine Auffälligkeiten wie kleine weiße Punkte, entfärbte Stellen, oder pelzige Beläge Hinweise auf bestimmte Erkrankungen geben.
- Ebenso sind trübe Augen, gerötete und ausgefranste Flossen und offene Wunden in Kombination mit weiteren Verhaltensänderungen oft Alarmzeichen.
- Sieht der Fisch aus wie aufgebläht, stellt die Schuppen ab und verliert seine Farbe, so handelt es sich um eine massive Erkrankung, bei der keine Zeit mehr zu verlieren ist, um den Fisch zu behandeln.
- Bei ein oder gar mehreren toten Fischen im Fischteich sollte immer eine umfassende Diagnose gestellt werden und die Gegebenheiten des Teiches geprüft werden.
Wassercheck und gutes Teichmanagement
- Je besser die Wasserqualität, desto weniger Stress haben die Tiere und desto besser ist ihr Wohlbefinden.
- Die Wasserqualität sollte routinemäßig auf pH-Wert, Härtegrad und Belastungen mit Abbauprodukten wie Ammoniak, Nitrit und Nitrat untersucht werden.
- Temperatur sowie Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt sind ebenfalls aussagekräftige Parameter.
- Da es sich bei einem Teich um ein biologisches Ökosystem handelt und jeder Teich verschieden ist, schwanken die Empfehlungen der optimalen Wasserwerte.
- Grundsätzlich gilt jedoch immer: ein Teich ist dann gesund, wenn er stabil ist und keine starken Schwankungen bei den Wasserwerten zu verzeichnen sind.
- Ein guter Teich sollte den Fischen einen möglichst naturnahen Lebensraum bieten, in dem sie Versteckmöglichkeiten finden, Sonnen- und Schattenplätze aufsuchen und sich ausreichend bewegen können.
- Man sollte sich jedoch immer bewusst sein, dass ein Gartenteich immer eine Intensivhaltung ist, und niemals so abwechslungsreich wie die Natur sein kann.
- Daher sollten auch nicht zu viele Tiere in einem Teich gehalten werden. Als einfache, aber minimale Faustregel gilt: 1 Koi braucht 1000 Liter Wasser als Lebensraum.
Kranker Fisch – was nun?
- Mit der Optimierung der Wasserwerte und der damit verbundenen Stärkung des Immunsystems können kleine Erkrankungen manchmal von selber ausheilen.
- Da jedoch die Wassertemperatur im Gartenteich nicht in unserer Hand liegt, ist der Frühling die schwierigste Zeit für einen Gartenteich.
- Während sich Parasiten, Bakterien und andere Krankheitserreger mit jedem Grad steigender Wassertemperatur fröhlich vermehren, braucht der Koi viel länger um den Stoffwechsel anzuregen und das Immunsystem zu aktivieren.
- Zeigen die Gartenteichbewohner Krankheitsanzeichen, sollte fachkundiger Rat eingeholt werden. Wenn kein Fischtierarzt in der Nähe ausfindig zu machen ist, können auch erfahrene Koizüchter um Rat gefragt werden. Oft haben diese auch engen Kontakt zu Tierärzten oder Institutionen.