Herzkrankheiten sind bei Hunden nicht selten. Beinah jeder zehnte Hund, der beim Tierarzt vorgestellt wird, ist davon betroffen. Oft werden aber die Anzeichen einer Herzschwäche gar nicht als solche wahrgenommen, so dass die Diagnose für den Hundebesitzer meistens ein Schock ist.
Das Alter spielt eine große Rolle
- Wenn der Hund alt wird, erscheint es zunächst nicht ungewöhnlich, dass die Bewegungsfreude immer mehr abnimmt und die Spaziergänge immer kürzer werden.
- Im Alter hat man halt so seine Zipperlein. Zudem entwickeln sich Herzerkrankungen schleichend über einen langen Zeitraum, so dass es keinen Grund zur Besorgnis zu geben scheint.
Doch folgende Veränderungen sollten Hundebesitzer aufhorchen lassen:
- Leistungsabfall und schnelle Erschöpfung – das sind die allerersten Anzeichen einer beginnenden Herzschwäche.
- Hechelt der Hund mehr als früher?
- Legt er während des Spaziergangs kleine Pausen ein?
- Meidet er anstrengende Bewegungsspiele?
- Hustet er vornehmlich abends, wenn er zur Ruhe kommt? – ein sehr charakteristisches, aber oft übersehenes Anzeichen ist der Herzhusten.
- Der Hund zeigt mehrmaliges, recht lautes Husten, dass von einer Art Würgen begleitet wird, als wolle er etwas ausspucken. Danach ist alles wieder ruhig und der Hund zeigt keine weiteren Anzeichen von Unwohlsein.
- Je geschädigter das Herz ist, desto ausgeprägter sind die Symptome. Es kann bis hin zur Atemnot und zu Ohnmachtsanfällen kommen.
- Neben dem Wasser in der Lunge, das den Herzhusten auslöst, können sich Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen bilden und einen Trommelbauch verursachen.
Ursachen für Herzerkrankungen beim Hund
- Beim Hund ist die häufigste Ursache eine fortschreitende Verdickung der Herzklappen. Dadurch können die Klappen nicht mehr vollständig schließen und bei jedem Herzschlag fließt ein Teil des Blutes wieder zurück. Das Herz pumpt somit diesen Blutteil zweimal, und verändert auf Grund der erhöhten Anforderungen seine Gestalt: Es kommt zur Vergrößerung von Vorhof und Herzkammer. Die Arbeit des Herzens wird uneffektiv und der Körper kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
- Besonders betroffen von dieser Art der Herzerkrankung sind alte Hunde und kleine Rassen.
- Andere Herzkrankheiten, z. B. Muskelveränderungen können genetisch bedingt sein und betreffen eher die männlichen Vertreter großer Rassen. Ein Unterschied im Krankheitsbild ist für den Hundebesitzer jedoch nicht zu erkennen.
Ist Heilung möglich?
- Ein erkranktes Herz kann nicht wieder geheilt, aber es kann in seiner Arbeit unterstützt werden. Damit wird der schleichende Prozess der Verschlechterung verlangsamt.
- Es gibt auch für Hunde eine Reihe von Medikamenten, die das Herz stärken oder den Blutdruck regulieren.
- Jedoch müssen diese Tabletten ein Leben lang verabreicht werden.
- Unterstützen kann man den Hund mit einer ausgewogenen, natriumarmen Ernährung oder mit einer speziellen Herzdiät. Wenn der Hund unter Übergewicht leidet, ist eine Gewichtsreduktion anzuraten.
- Ein herzkranker Hund braucht ausreichend Bewegung, die an seinen Belastungsgrad angepasst ist.
- Oft sind mehrere kleine Spaziergänge besser zu verkraften als ein großer. Das Spielen mit einem Ball oder das Toben mit anderen Hunden ist für ein schwaches Herz oft eine zu große Belastung und sollte vermieden werden.
TIPP: Achten Sie darauf, dass Ihr Tierarzt bei den jährlichen Impfungen immer das Herz mit abhört. Im Impfpreis ist eine Allgemeinuntersuchung des Hundes enthalten, die auch das Abhören des Herzens beinhaltet.